Parkbank | Studie zum Sitzen im öffentlichen Raum
01.10.1999-31.01.2000

Es war nicht Ziel dieses Entwurfs, einer Parkbank nur eine neue Form zu geben, sondern die Bank in einer Art Skulptur unterzubringen und gleichzeitig einen angenehmen Sitzkomfort bieten zu können.
Den Kernpunkt dieses Entwurfs stellt die Kommunikation, bzw. Nicht-Kommunikation der Menschen dar, die eine Parkbank aufsuchen.

Menschen, die in den Park gehen, um sich die Zeit zu vertreiben und auf ein Gespräch hoffen, wird die Möglichkeit geboten, mit anderen in Kontakt zu treten, und zwar durch die Formgebung der Bank. Man ist nicht länger gezwungen, nebeneinander zu sitzen und sich zum Sprechen umständlich dem Gegenüber zuzuwenden, sondern man hat die Möglichkeit, sich im Kreis gegenüber zu sitzen und zu diskutieren.
Diejenigen, die z. B. in der Mittagspause den Park aufsuchen, um eine kleine Weile für sich zu sein, werden auf der gleichen Bank Plätze finden, die sie aufgrund der Gestaltung aus der Kommunikation anderer ausschliesst. Jeder, der sich auf die Bank setzen möchte, hat nun die Wahl, wie er sich setzen will.
Variante 1, mit Lehne

Um ein wenig Abwechslung in das Thema Bank zu bringen und das Thema Modularität nicht aus den Augen zu verlieren für eine flexible, benutzerangepasste Anordnung fragte ich mich, ob es nicht auch möglich wäre, die Bank in viele Einzelteile zu zerlegen und auf den Schmalseiten zu sitzen.
Variante 2, ohne Lehne

1) Die Bank zieht sich als Band durch den Park. Der Grundgedanke war, eine Sitzskulptur zu entwerfen, die gleichzeitig zum experimentellen Sitzen dienen sollte.
2) Rampensystem als Sitzlandschaft, die zum experimentellen Umgang mit dem Objekt einlädt. Sitzen von allen Seiten her möglich und erwünscht.
3) Experimentelle Sitzlandschaft

4) Variante der vorher aufgeführten Bank: Wiederaufnahme der Vertikalen, ins Extreme gesteigert durch die ebenfalls aus senkrechten Flächen bestehenden Lehne.
5) In diesem Objekt bilden die Oberkanten senkrecht stehender Bretter die Sitzfläche der Bank. Die Ästhetik zeichnet sich in der Darstellung reiner Vertikalen aus. Nachteil: Unratbeseitigung.

6) Reduktion auf die vertikalen Lehnenelemente, Konstruktion wirkt aufgelockert. Die Sitzfläche wird hier aus einer zusammenhängenden Fläche dargestellt; aus der Formgebung der Sitzfläche entsteht die schlussendliche Form der Bank.
7) Durchdringung der Stabilisatoren der Sitzflächen durch vertikale Einzelelemente der Rückenlehne. Feste Verankerung im Boden.

8) Rückenlehne und Sitzfläche werden getrennt, verschoben und ineinander verzahnt. Der Fuss soll die strenge Geometrie des Obergestelles durchbrechen.
9) L-förmige Elemente (Sitzflächenlänge und Rückenlehne sind gleich lang) werden beibehalten; Untergestell wird mit Ober-gestell verzahnt.